Hallo Annabell, du bist frisch gebackene Frankreich-Botschafterin. Dazu herzlichen Glückwunsch. Was macht denn eine solche Botschafterin an einer Schule?
In meinem Job als Frankreich-Botschafterin bin ich vor allem als Vertreterin für die deutsch- französische Freundschaft zwischen dem FLG und vielen weiteren Gymnasien in Baden-Württemberg und dem Elsass tätig. Dabei helfe ich zum Beispiel bei der Organisation des deutsch-französischen Tages am FLG sowie in anderen Städten, wie zum Beispiel Colmar. Es gibt aber auch viele weitere Aktionen zu organisieren, um die Zusammenarbeit und Freundschaft mit Frankreich zu stärken. Für’s FLG betrifft das zum Beispiel das Schulfest, bei dem ein „Stand“ mit Spielen und Informationen geplant sein wird. Aber auch für Jüngere ist etwas dabei, da wir Frankreich-Botschafter der Region Stuttgart uns mehrmals privat getroffen haben, um Spiele und eine Einführung für Fünftklässler in das Fach Französisch vorzubereiten. Also kurz zusammengefasst vertrete ich Französisch an unserer Schule.
Wie bist du darauf gekommen, Frankreich-Botschafterin zu werden? Was ist deine Motivation?
Ich wurde zusammen mit zwei meiner Mitschüler von meiner Französischlehrerin für dieses Amt vorgeschlagen. Am Anfang hab ich noch ein bisschen gezweifelt, da das übers Jahr verteilt ziemlich viele Ereignisse sind, unter anderem mit langem Anfahrtsweg und Übernachtung. Als dann aber die anderen beiden abgesagt hatten und ich mich mit den Tätigkeiten eines Frankreich -Botschafters angefreundet hatte, sagte ich zu und wenig später erhielt ich auch schon die Bestätigung vom Kultusministerium. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich zugesagt habe, da mir die Arbeit als Frankreich-Botschafterin unfassbar viel Spaß macht.
Erzähle uns doch etwas darüber, wie die Ausbildung im Studienhaus Wiesneck im November ablief.
Die Ausbildung in Wiesneck war am 24. und 25. November. Zuerst mussten wir allerdings mit dem Zug hinfahren. Mit „wir“ meine ich die anderen Frankreich-Botschafter, mit denen ich zuvor schon in Kontakt getreten war. Nach Kennenlernspiel und Mittagessen gab es dann noch eine kurze Arbeitsphase zur deutsch-französischen Geschichte, eine Auseinandersetzung mit dem Begriff "Botschafter" und die notwendigen Materialien. Referenten vom Landesschülerbeirat haben mit uns die politischen Richtungen der dt.-frz. Beziehung angeguckt. Am nächsten Morgen durften wir selbst kreativ werden: wir überlegten zusammen mit Referenten vom DFJW (deutsch-französisches Jugendwerk), wie wir Französisch an unserer Schule am besten präsentieren können. Nachmittags durften wir uns dann in zwei Gruppen aufteilen: die Erste übernahm die Planung für Colmar am deutsch-französischen Tag und die zweite Gruppe durfte "basteln", also Spiele, Plakate und Flyer vorbereiten und erstellen. Danach ging es leider schon wieder mit dem Zug zurück.
Wie war die Begegnung mit den französischen Schüler:innen? Was hat dir dabei am besten gefallen?
Ich fand es unfassbar interessant, die ganzen neuen Bekanntschaften zu machen. Wir waren knapp 40 Jugendliche im Alter von 14 bis 19 Jahren, also ziemlich genau 20 deutsche Schüler und 20 französische. Aber trotz der Unterschiede gab es eine wirklich gelungene Kommunikation. Auch wenn nicht alle dasselbe Sprachniveau hatten, hat die Verständigung dennoch sehr gut funktioniert. Faszinierend fand ich, wie gut die meisten Franzosen Deutsch konnten. Am schönsten fand ich einfach den Austausch und die jetzige freundschaftliche Beziehung zu allen. Es hat wirklich Spaß gemacht zusammenzuarbeiten!
Worauf freust du dich im Zusammenhang mit deiner Botschafterinnentätigkeit am meisten?
Ich glaube, das sind die Treffen und der Austausch mit den anderen in Präsenz, um sie auch alle wiederzusehen. Aber ich freu mich auch auf die Vorbereitung und Organisation des deutsch-französischen Tages am FLG, dafür sind nämlich viele coole Sachen geplant. Und auch wenn ich leider nicht live dabei sein kann, hoffe ich, dass es ein voller Erfolg wird.
Liebe Annabell, danke für das Interview und viel Freude bei deiner Arbeit!